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Am Pfingstmontag wurde über großen Teilen Mitteleuropas ein auffällig milchiger, diesiger Himmel beobachtet, und das bei nahezu wolkenlosen Bedingungen. Ursache für diese ungewöhnliche Trübung war nicht Saharastaub, sondern Rauchpartikel von den extremen Waldbränden in Kanada, die durch Höhenwinde über den Atlantik nach Europa transportiert wurden. In der Schweiz wurde auf dem Jungfraujoch eine stark erhöhte Konzentration von Feinstaub gemessen. Die Werte lagen zeitweise bei über 100 Mikrogramm pro Kubikmeter (PM10), deutlich über dem gesetzlichen Grenzwert. Auch auf Satellitenbildern ist die Rauchwolke, die sich über weite Teile Europas gelegt hat, klar zu erkennen. Wir haben die Situation im Alpbachtal in Tirol dokumentiert. Die Alpenkette war dort in eine dichte Rauch- und Dunstglocke gehüllt, stellenweise lag die Sichtweite unter 5 Kilometern. Besonders eindrücklich zeigte sich das Phänomen bei Sonnenuntergang. Die Sonne erschien diffus und rot, fast surreal. Kanada erlebt derzeit eine außergewöhnlich frühe und intensive Waldbrandsaison. Bereits 29.000 Quadratkilometer Land – eine Fläche so groß wie Brandenburg – wurden durch Feuer zerstört. Starke Winde und anhaltende Trockenheit begünstigen die Ausbreitung. Zeitweise wurden über 100 Brandherde gezählt. Mehr als 17.000 Menschen mussten bis Ende Mai evakuiert werden.
2025-06-10, Alpbachtal, Tirol, Alpen
Medien: 09062025_KanadarauchAlpen.mp4